Die Tauwasserbildung auf Bauteilen tritt allgemein dann ein, wenn die Oberflächentemperatur von z. B. Wänden, Decken, Fenstern und wie hier Glas der Außentemperatur angepasst ist.
Hoch wärmedämmende Isolierglaseinheiten sollten den Energiefluss von warm nach kalt (also von innen nach außen) mindern.
Damit verschiebt sich durch das fehlende Nachströmen von Energie die Oberflächentemperatur der äußeren Scheibe in Richtung Außenlufttemperatur. Wärmeschutzglas besitzt auf der raumseitigen Scheibe im SZR eine oberflächenvergütete Schicht, die das Abstrahlen von Energie verhindert.
Damit wird die Oberflächentemperatur der äußeren Scheibe nicht durch Wärmestrahlung vom Raum her beeinflusst.
Die Außenscheibe ist also im Regelfall kälter als die Innenscheibe. Sie kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen ihre Energie direkt nach außen abgeben, ohne dass sie von innen her mehr Energie erhält.
Die Scheibenoberflächentemperatur kann dann sogar etwas niedriger sein als die Außentemperatur und es kommt dann automatisch bei relativ feuchter Luft zu einer Tauwasserbildung.
Diesen Effekt kennt man von Fahrzeugen, die z. B. auf dem Dach, Kofferraum oder auf Scheiben Tauwasserbildung aufweisen. Hier ist derselbe physikalische Sachverhalt vorhanden, wird jedoch nicht als störend empfunden.
Bei parkenden Fahrzeugen kann man eindeutig an der Lage der Tauwasserbildung sehen, in welche Richtung die Energie abgestrahlt wird und auf welcher Seite zusätzliche Energie von z.B. Straßen oder Hauswänden wieder zurückgebracht wird. An diesen Stellen ist kein Tauwasser vorhanden. während an den freien Stellen, z. B. auf dem Dach, das Tauwasser eindeutig auf der Oberfläche ist.
Aus der Erläuterung dieser physikalischen Eigenschaften ist Tauwasserbildung auf der äußeren Scheibe einer Isolierglaseinheit nicht als Mangel anzusehen, sondern ein Zeichen dafür, dass die Wärmedämmung optimal ist.